Gefahrenfrei durch den Schmalgang
Durch den Onlinehandel sieht sich die Intralogistik mit stetig steigenden Anforderungen konfrontiert: Weil sich das Kaufverhalten der Kunden verändert, nimmt die Zahl der Lieferaufträge fortlaufend zu, während gleichzeitig die Losgrößen pro Auftrag immer geringer werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen viele Unternehmen auf effiziente Schmalganglager. Hier sorgen 18 Meter hohe Regale und Gangbreiten von 1,8 Metern für eine Lagerdichte, die konventionelle Lager um bis zu 50 Prozent übertrifft. In diesen beengten Verhältnissen ist es maßgeblich, präzise und schnell zu arbeiten und die Unfallgefahr zu minimieren.
Mit Hilfe des Gangsicherheitsassistenten (GSA) von Linde Material Handling passt das Schmalgangfahrzeug seine Bewegungen der Lagerumgebung an. Die Gefahr von Kollisionen mit der Infrastruktur des Lagers als auch Schäden am Fahrzeug, der Ware und der Arbeitsumgebung werden dadurch signifikant vermindert.
Sicher und effizient im Schmalgang
Der Gangsicherheitsassistent funktioniert ähnlich wie das passive Fahrerassistenzsystem eines Autos, das den Fahrer bei der Steuerung des Fahrzeugs unterstützt. Mit Hilfe des GSA orientiert sich das Schmalganggerät an RFID-Tags, die in den Boden verlegt werden, oder an Barcodes, die an den Ständern der Regale angebracht sind. Das Fahrzeug kann so jederzeit ermitteln, an welcher Stelle sich das Schmalganggerät innerhalb des Lagers befindet. Gleichzeitig wird durch den Höhensensor die Höhe der Kabine ermittelt. Die Fahrzeugsteuerung kennt somit zu jedem beliebigen Zeitpunkt die exakte Position und die aktuellen Höhenmaße des Fahrzeugs.
Mit dem GSA lassen sich für jeden Regalgang unterschiedliche Zonen definieren, die bestimmte Bewegungen des Fahrzeugs aus Sicherheitsgründen einschränken. Beispielsweise kann die Fahrgeschwindigkeit in bestimmten Bereichen automatisch reduziert werden, etwa beim Überfahren von Bodenschwellen oder Dehnfugen. Bei der Inbetriebnahme werden diese Einschränkungen auf einer dreidimensionalen Karte hinterlegt.
Um Kollisionen zu vermeiden, werden in den Regalgang ragende Hindernisse mit Lage und Maßen in der digitalen Landkarte vermerkt. Nähert sich das Fahrzeug dem markierten Bereich, hindert der GSA den Fahrer daran, in diesen Bereich einzufahren. Das System kennt zu jedem Zeitpunkt die exakten Abmessungen jedes Fahrzeuges, inklusive Mast, Kabine- und Gabelposition und stoppt das Schmalganggerät automatisch, bevor das Hindernis erreicht ist.
Führungsstärke
Der Gangsicherheitsassistent (GSA) bestimmt durch RFID-Tags oder Barcodes seine horizontale Position im Gang, reagiert daraufhin auf Bodenunebenheiten sowie Hindernisse im Regal, am Boden oder an der Decke und begrenzt an diesen Stellen gezielt Fahrzeugfunktionen wie Geschwindigkeit, Hubhöhe oder Gabelausschub.
RFID-Tags oder RFID-Transponder sind kleine Sender. Sie werden entlang der Regalgänge in den Boden eingelassen und senden Informationen, die dem Fahrzeug eine exakte Bestimmung seiner Position ermöglichen. Als Alternative zu RFID-Tags können Barcode-Markierungen eingesetzt werden. Die Fahrzeugposition im Regalgang wird anhand der Barcode-Aufkleber erkannt, die unten an den Regalständern platziert werden.